Zusammenfassung
Bei 10 Augen von 8 Patienten mit chronischem Glaukom wurde eine Katarakt durch Vorsetzen
von Okklusivfolien imitiert und das Verhalten der glaukomatösen Gesichtsfelddefekte
studiert. Die Gesichtsfeldaußengrenzen zeigen eine konzentrische Einengung. Sie kann
durch Kontrasterhöhung um ca. 3 dB bei Visusreduktion auf die Hälfte wieder ausgeglichen
werden. Außenskotome, Defekt im normalen Isopterenverlauf, zeigen eine scheinbare
Verkleinerung, die durch Wahl einer kontrastreicheren (äquivalenten) Prüfmarke kompensiert
werden kann. Innenskotome, die weniger als 4-6 Grad Durchmesser haben, werden nicht
mehr nachweisbar. Am leichtesten sind wahrscheinlich absolute Skotome während einer
Kataraktentwicklung zu verfolgen, während relative Skotome, trotz Verwendung höherer
Prüfmarkenkontraste, eine Tendenz zu einer scheinbaren Verkleinerung aufweisen.
Summary
The influence of lens opacities on the detectability of glaucomatous field defects
was investigated in a perimetric study on ten eyes with chronic glaucoma. In this
model opacities were simulated with occluders which resulted in a concentric constriction
of visual fields. If visual acuity is reduced to no more than 50 % the peripheral
field constriction as well as an apparent diminution of peripheral field defects can
be compensated by increasing the contrast of the test target by about 3 dB. By contrast,
pericentral relative field defects smaller than 4 to 6 degrees in diameter are obscured
with progressive lens opacities, whereas the detectability of absolute pericentral
scotomata remains intact for a long time.